Growraum-Beleuchtung

symbolbild growraumbeleuchtung

Warum gleichmäßiges Licht so wichtig ist

Licht ist einer der zentralen Ertragsfaktoren im Cannabisanbau – doch nicht nur die Lichtmenge zählt. Entscheidend ist, wie gleichmäßig das Licht in deinem Growraum verteilt ist.
Zu starke Unterschiede zwischen Lichtzonen („Hotspots“ und „Darkspots“) führen zu ungleichmäßigem, wuchsunterschiedlichem Blütenansatz und Qualitätsverlust bei Harz- und Cannabinoidgehalt.
Ein optimiertes Licht-Setup verhindert genau das – und sorgt dafür, dass jede Pflanze ihr volles Potenzial entfalten kann.

1. Die häufigsten Lichtprobleme im Growraum

🔴 Hotspots:
Bereiche mit deutlich höherer Lichtintensität. Typisch bei falsch montierten oder zu tief hängenden LEDs. Symptome: verbrannte Blattspitzen, „Bleaching“ (Aufhellung) oder gestresste Blüten.

🔵 Darkspots:
Zonen mit zu wenig Licht, z. B. in Randbereichen oder unter dichtem Blattwerk. Folge: gestreckte Pflanzen, minderwertige Buds, Ausbleiben der Blüte.

🔄 Unkontrollierte Streuung:
Licht, das außerhalb der Pflanzfläche reflektiert wird oder verloren geht, etwa durch fehlende Zeltwände, offene Räume oder schlechte Reflektoren.


2. Lichtverteilung analysieren – so geht’s:

🔎 PPFD-Messung
Nutze ein PAR- oder PPFD-Messgerät (z. B. Apogee oder günstige Smartphone-Sensoren) und messe an verschiedenen Punkten deines Grows – idealerweise im 20–30 cm Raster auf Blatthöhe - also in dem Abstand, den deine Lampen später zum Blätterdach haben.

🔦 Lichtkarte erstellen
Notiere die Werte in einem Rasterplan. Ziel: möglichst gleichmäßige Verteilung, z. B. alle Messpunkte zwischen 600–900 μmol/m²/s in der Blüte.

📸 Thermografie oder Schattenbilder
Optional: Mit einer Wärmebildkamera oder starkem Seitenlicht kannst du sehen, wie gleichmäßig die Pflanzenfläche ausgeleuchtet ist.


3. Praktische Optimierungstipps

✅ Lampen korrekt positionieren
LED-Panels mittig und symmetrisch platzieren
Abstand zur Pflanze je nach Hersteller: meist 30–50 cm in der Blüte
Bei mehreren Lampen: leicht überlappend montieren für gleichmäßige Überstrahlung

✅ Reflektierende Oberflächen nutzen
Growzelte mit Mylar-Innenbeschichtung reflektieren über 90 % des Lichts
Alternativ: matte weiße Wände (Reflexionsgrad ~85 %)Achtung bei Silberfolie oder Spiegeln – sie können Hotspots erzeugen

✅ Pflanzenposition angleichen
Nutze Pflanzuntersetzer oder Podeste, um kleinere Pflanzen anzugleichen
Sorge für gleichmäßige Blatthöhe („grünes Dach“) im Grow – so erreichst du optimale Lichtausbeute

✅ Licht lenken mit Reflektoren oder Lichtlenkblechen
Passive Reflektoren an Lampenrändern (bei NDL/CMH) verbessern die Streuung
Bei LEDs mit engem Abstrahlwinkel: spezielle Linsen oder Sekundärreflektoren helfen


4. Fortgeschrittene Tools & Techniken

🧠 Dimm-Funktion nutzen:
Moderne LED-Systeme bieten einstellbare Leistung – dimme gezielt, um Lichtstress zu vermeiden und Energie zu sparen.

🔄 ScroG- oder Mainlining-Techniken:
Durch Trainingstechniken kannst du die Pflanze in eine gleichmäßige horizontale Form bringen – perfekt für gleichmäßige Lichtverteilung.

🌬️ Licht und Luft gemeinsam optimieren:
Warme Luft steigt, kalte sinkt – Lampen erzeugen Hitze, die sich stauen kann. Gute Luftzirkulation (z. B. Clipfans) verhindert Hitzespots und verbessert gleichzeitig die Lichtaufnahme.

Fazit:
Gute Growbeleuchtung ist kein Zufallsprodukt – sie entsteht durch gezielte Planung und Kontrolle. Wer Hotspots vermeidet und für gleichmäßiges Licht sorgt, wird mit kompakten, harzreichen Pflanzen und gleichmäßiger Qualität belohnt. Besonders im Indoor-Grow ist Lichtverteilung der Unterschied zwischen durchschnittlich und exzellent.

Tipp von Cann ionX:
Ein optimiertes Licht-Setup entfaltet seine volle Wirkung erst mit der passenden Nährstoffversorgung. Unsere BASIC-COMPONENTS und EXPERT-COMPONENTS sind exakt auf moderne LED-Systeme und energieeffiziente Setups abgestimmt. Mehr dazu findest du im Düngeschema für dein Anbausystem.

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